Pizza | Spinat | Zucchini | Gorgonzola | Grüner Apfel

von Marlene

Pinsa inspiriert Pizza.

Weil´s so schön war, kommt hier ein weiterer Beitrag zur Aktion „literarisch kochen“ von MINT & MALVE (@mintundmalve).

Ich möchte euch ein zweites Rezept aus dem Koch- und Lesebuch „Ferrante, Frisch & Fenchelkraut“ von Nicole Giger vorstellen. Warum? Weil ich mich verliebt habe in die wunderbare Kombination, die ich bisher noch nicht kannte, und ich diese neue Liebe unbedingt mit euch teilen muss.

In dem Kapitel „Listen, Lasten und Pizza“ spricht mir Nicole Giger einfach aus der Seele. Es geht um Listen. Die spielen in meinem Leben tatsächlich eine sehr wichtige Rolle und begleiten mich permanent. Eine große Gemeinsamkeit der Autorin und mir: Wir lieben Einkaufslisten und To-do-Listen. Allein das Schreiben der Listen empfinden wir als beruhigend. Der ein oder andere findet sich hier bestimmt auch wieder. Es gibt verschiedene Vorstellungen über den wahren Grund von Listen. Beispielsweise versuchte Marylin Monroe ihre Liste „Männer, mit denen ich eine Affäre will“ abzuarbeiten, während Johnny Cash eine Liste führte, um die wichtigen Dinge im Leben im Auge zu behalten und sich immer wieder daran zu erinnern.

Punkt eins: Nicht rauchen. Punkt zwei: June küssen. Punkt drei: Niemand anderen küssen. (Nicole Giger, S. 203)

Je länger ich mich mit dem Thema „Listen“ beschäftige, desto mehr fasziniert es mich.

Nicole Giger führt zum Beispiel auch eine „What to eat next“-Liste, die immer in Bewegung ist, weil eben schon ausprobierte Dinge weg fallen, oder natürlich neue dazu kommen. In der Hauptstadt Sloweniens entdeckte sie die Pinsa für sich, die es somit verständlicherweise auf die besagte Liste schaffte. Witzig wie ich finde, da die Pinsa ja ihren Ursprung in Rom gefunden hat, aber manchmal entdeckt man gewisse Dinge eben auf Umwegen. Die Pinsa ist eine Art Sauerteig-Pizza, die leichter, luftiger und bekömmlicher daherkommt als die klassische Pizza. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Pinsa erst nach dem Backen belegt wird, dafür recht üppig.

Wie aber kommen wir jetzt von der Pinsa auf die Pizza? – Natürlich durch eine Liste, wie dieses Kapitel schon vermuten lässt. Und zwar durch die der Schriftstellerin Susan Sontag, die in Listen niederschrieb, was sie mochte und was nicht. Haare waschen und duschen gehörte beispielsweise zu den Dingen, die sie nicht mochte, neben Sardellen und deutschem Essen. Rechnungen bezahlen und Fragen stellen hingegen schon, genau wie Pizza und grüne Äpfel. In Anlehnung an diese Liste widmet Nicole Giger der Schriftstellerin diese großartige Pinsa-inspirierte Pizza. Ich bin hin und weg von der Kombination aus Spinat, Zucchini, Gorgonzola und grünem Apfel.

Wer also auf Pizza steht und Bock hat, mal was Neues auszuprobieren, sollte das unbedingt hiermit tun!

Pizza mit Spinat, Zucchini, Gorgonzola und grünem Apfel

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Portionen: 4
Nährwerte 200 Kalorien 20 grams fat

Zutaten

200 g Spätzlemehl
250 g Weizenmehl
10 g Salz
20 g Honig
5 g frische Hefe
350 ml kaltes Wasser
2 Zucchini
1 Zwiebel
3 Handvoll frischer Spinat
1 Granny-Smith-Apfel
150 g Gorgonzola
150 g Ricotta
Olivenöl
3 Zweige frischer Thymian
grobkörniges Meersalz
Pfeffer aus der Mühle

Zubereitung

  1. Spätzlemehl, Weizenmehl, Salz, Honig, Hefe, 3 EL Olivenöl und kaltes Wasser in einer großen Schüssel verrühren, aber nicht kneten. Am besten mit einem Handrührgerät oder einem Schneebesen. Mit Frischhaltefolie abgedeckt bei Zimmertemperatur 8 Stunden gehen lassen.
  2. Den Teig auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben, vorsichtig auseinanderziehen und zu einer ovalen Form drücken. Achtung, der Teig ist weich und klebrig, es ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Man sollte versuchen, den Teig so flach wie möglich zu ziehen und zu drücken, da er später nochmals aufgeht. Das Ganze mit etwas Olivenöl beträufeln und mit Frischhaltefolie abgedeckt weitere 45 Min. gehen lassen.
  3. Den Backofen auf 150° Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Zucchini in hauchdünne Streifen hobeln, am besten mit einem Gemüseschäler, diese mit ein wenig Olivenöl bestreichen und in eine Auflaufform geben. Dann für 20 Min. im Ofen garen.
  4. Die Zwiebel fein hacken und den Spinat waschen. Die Zwiebel in etwas Öl glasig dünsten, den tropfnassen Spinat dazugeben und 3 Min. blanchieren.
  5. Sobald die Zucchini gar ist, aus dem Ofen nehmen und die Ofentemperatur auf 220° erhöhen. Mit den Fingerkuppen Vertiefungen in den Teig drücken und diesen etwa 20 Min. in der Mitte des Ofens backen. Den Teig aus dem Ofen nehmen und die Temperatur auf 200° reduzieren.
  6. Dann die Pizza mit Zucchini, dem zebröckelten Gorgonzola und Spinat belegen und nochmals, nun bei 200°, 2-3 Min. backen. Dann mit Meersalz und Pfeffer würzen.
  7. Den Apfel in feine Schnitze schneiden und zusammen mit Ricottaflocken auf der Pizza verteilen. Zum Schluss Thymian gezupft oder grob gehackt darüber streuen.

Notizen

Optional kann die fertige Pizza vor dem Servieren noch mit etwas Crema di Balsamico oder flüssigem Honig beträufelt werden, das passt hervorragend dazu. Wundert euch übrigens nicht über die sehr weiche und empfindliche Konsistenz des Teiges nach dem Gehen. Wir haben hier keinen typischen Hefeteig, den man knetet, wie wir es vom üblichen Pizzabacken kennen. Dafür wird dieser schön fluffig weich nach dem Backen.

Ihr möchtet gerne noch mehr über „Ferrante, Frisch & Fenchelkraut“ erfahren? – Dann schaut unbedingt auf den folgenden Blogs/Accounts vorbei, die auch alle bei der tollen Aktion „literarisch kochen“ mitwirken und freut euch auf eine kulinarische Reise durch die Weltliteratur!

 

Die Fakten zum Buch

Ferrante, Frisch & Fenchelkraut

Nicole Giger, AT Verlag, Oktober 2019

ISBN: 978-3-03902-007-2

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